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Sangharakshita

Herz und Geist verstehen

Psychologische Grundlagen buddhistischer Ethik

394 Seiten, Hardcover
ISBN 978-3-929447-23-1
15,00 Euro [D] / 20,10 Euro [A] / 34,80 sFr

Kurzbeschreibung

Die meditativen Einsichten des Buddha bildeten für zahllose Wahrheitssucher die Grundlage ihrer radikalen Selbsterforschung. Sie alle machten den eigenen „Herz-Geist“ zum Laboratorium und entwickelten Forschungsmethoden und Analysebegriffe, die mindestens so genau sind wie jene der heutigen Wissenschaften, während sie zugleich deren unnatürliche und oft unheilvolle Trennung von Forscher und Untersuchungsgegenstand überwinden. Die wichtigsten dieser Erkenntnisse wurden in den Schriften des „Abhidharma“ gesammelt und systematisiert. Mit diesem Buch kommentiert Urgyen Sangharakshita einen solchen Text, den man zum Kanon des indisch-tibetischen Buddhismus zählen kann.
In ihm verbinden sich auf besondere Weise die drei grundlegenden buddhistischen Wege oder Zugänge von Ethik, Meditation und Weisheit. Die Erläuterungen zu den verschiedenen Funktionsweisen des Geistes sowie ihre Relevanz für den spirituellen Pfad bilden die Grundlage für den Weisheitsaspekt, zu dem zunächst das rechte Verständnis gehört. Um zum Beispiel ethisch handeln zu können, brauchen wir ein ethisches Bewusstsein, eine ethische Sensibilität, die darin gründen, erkennen und unterscheiden zu können, was heilsam ist und was unheilsam, was Glück fördert und was zu mehr Leid führt. Doch dieses Wissen und die Unterscheidungsfähigkeit allein reichen nicht aus. Wir müssen auch gelernt haben, in unseren Geist zu schauen, sprich Meditation anwenden können. Und wenn wir die verschiedenen Funktionsweisen unseres Geistes kennen, hilft uns das bei unserer Meditation, bei unserer Weiterentwicklung und der Vertiefung unserer Erkenntnis.

Es gibt Aktivitäten unseres Herz-Geistes, die immer da ist, die sozusagen zum Erleben und Wahrnehmen schlicht dazugehören. Dann gibt es welche, die dafür verantwortlich sind, sich mit einem konkreten Gegenstand zu beschäftigen. Eine weitere Reihe von Geistesfunktionen sind heilsam, andere unheilsam. Sie alle werden konkret benannt und beschrieben, was Wege aufzeigt, wie man die einen pflegen und von den anderen ablassen kann. Und schließlich gibt es noch vier Geistesaktivitäten, die sowohl als auch sein können.

Diese Landkarte des menschlichen Geistes ist nicht nur für die spirituelle Übung hilfreich, sondern sicherlich auch für Psychologen von Interesse – vor allem, wenn man bedenkt, dass sie sich ohne wissenschaftliche Methoden entwickelt hat, allein durch die Erforschung des eigenen Geistes und den Austausch darüber.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort
Wichtiger Hinweis
Einführung: Gibt es eine buddhistische Psychologie?

  1. Die ersten buddhistischen Analytiker
  2. Der Pfad zur Erleuchtung
  3. Wozu das Ganze?
  4. Die Natur des Geistes
    • Der Yogacara-Hintergrund
    • Geist, Geistesereignisse und ihr Unterschied
  5. Die Wahrnehmungssituation
    • Gefühlston oder Gefühlsempfindung
    • (Wieder-) Erkennen oder begriffliches Erfassen
    • Gerichtetheit des Geistes
    • Kontakt
    • Egozentrisches Beanspruchen
  6. Ein steter Fokus
    • Interesse
    • Verstärktes Interesse, das bei seinem Objekt verweilt
    • Genaue Betrachtung, Achtsamkeit, Erinnerung oder Vergegenwärtigung
    • Hoher Grad an Sammlung
    • Wertschätzende Unterscheidung
  7. Der schöpferische Geist
    • Vertrauende Zuversicht oder gläubiges Vertrauen
    • Selbstachtung oder Scham
    • Anstand oder Respekt vor dem Urteil der Weisen
    • Nicht-Anhaften
    • Hasslosigkeit oder Nicht-Abneigung
    • Unverblendung
    • Eifer oder Energie im Verfolgen des Guten
    • Wachheit oder Stille
    • Umsicht oder Nicht-Achtlosigkeit
    • Gleichmut
    • Gewaltlosigkeit
    • Die positiven Geistesereignisse im Allgemeinen
  8. Kräfte der Auflösung
    • Die sechs Grundemotionen (mula-kleschas)
    • Begehrendes Anhaften (der raga)
    • Heftiger Ärger (der pratigha)
    • Hochmut oder Dünkel (der mana)
    • Mangel an unmittelbarem Gewahrsein (die avidya)
    • Unschlüssigkeit (die vitschikitsa)
    • Eigensinn oder Festhalten an Ansichten (die dirschti)
  9. Faktoren der Unbeständigkeit
    • Entrüstung oder Zorn
    • Groll
    • Scheinheiligkeit und Heimlichtuerei
    • Bissigkeit oder Abwehr
    • Eifersucht oder Neid
    • Geiz oder Habgier
    • Falschheit oder Vortäuschung
    • Unehrlichkeit
    • Geistige Aufgeblähtheit oder Ich-Rausch
    • Bosheit
    • Mangelndes Schamgefühl
    • Mangelnder Respekt vor dem Urteil der Weisen
    • Trübsinn oder Stagnation
    • Überschwänglichkeit
    • Mangel an gläubigem Vertrauen oder Unglaube
    • Faulheit
    • Gleichgültigkeit oder Achtlosigkeit
    • Vergesslichkeit oder Ungesammeltheit bzw. Unachtsamkeit
    • Unaufmerksamkeit oder Richtungslosigkeit
    • Ablenkung oder Sprunghaftigkeit, Planlosigkeit, Ziellosigkeit, Orientierungslosigkeit
  10. Der unbestimmte Geist
    • Schläfrigkeit (oder Trägheit)
    • Sorge
    • Auswählen und Erforschen (oder anfänglicher und anhaltender Einsatz des Geistes)
Schlussbemerkung: Analysen so gut wie möglich nutzen
Die 51 Geistesereignisse auf einen Blick
Hinweise zur Schreibung und Aussprache
Literaturangaben
Namens- und Sachregister
Adressen

Leseprobe

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